Lockiges Haar stellt besondere Anforderungen an Pflege und Styling. In diesem Ratgeber findest Du fundiertes Wissen zu den verschiedenen Lockentypen, Empfehlungen für passende Pflegeprodukte und salonerprobte Techniken für das tägliche Styling – zusammengestellt von unseren Expertinnen und Experten für lockige Haare.
Die Grundlage jeder Lockenpflege ist das Verständnis Deines individuellen Lockentyps. Dieser wird durch die Form des Haarfollikels bestimmt: Je ovaler oder flacher der Follikel, desto lockiger das Haar. Glattes Haar wächst aus runderen Follikeln. Das gängige Klassifizierungssystem teilt die Haartypen in verschiedene Gruppen von 2A bis 4C ein.
Die Zahl bezieht sich auf die Lockenfamilien, während der Buchstabe angibt, wie eng Deine Locken gewickelt sind. Lockentyp 1 bedeutet so gut wie keine Locken – mit anderen Worten, glattes Haar. Diese Einteilung hilft Dir, Dein Lockenmuster zu entdecken: Aber häufig lässt sich der Lockentyp nicht eindeutig zuweisen und Du wirst feststellen, dass Du eine Mischung aus verschiedenen Lockentypen hast.
Typ 2A:
Feine, leichte Wellen mit kaum vorhandener Textur, die sehr leicht zu glätten ist.
Typ 2B:
Liegt flacher am Ansatz und formt definierte S-förmige Wellen in den Längen. Die Strähnen haben einen dickeren Durchmesser als 2A, und es erfordert etwas mehr Mühe, sie zu glätten.
Typ 2C:
Dicke, zu Frizz neigende Strähnen mit gut definierten S-Bögen, die sich ausgehend vom Ansatz über das gesamte Haar erstrecken.
Typ 3 Haar kann von lockeren, federnden Schlaufen bis hin zu engen, sprunghaften Korkenziehern reichen, die etwas Glanz haben, aber auch anfällig für Frizz sind.
Typ 3A:
Große, lockere Locken, die etwa den Durchmesser eines Stücks Kreide haben.
Typ 3B:
Federnde Ringellocken mit einem Umfang ähnlich dem eines Markers.
Typ 3C:
Enge Korkenzieher, deren Umfang von einem Strohhalm bis zu einem Bleistift reicht. Die Strähnen sind dicht zusammengepackt und sorgen für viel natürliches Volumen.
Typ 4A:
Dichte, federnde S-förmige Locken, die etwa den Umfang einer Häkelnadel haben.
Typ 4B:
Dicht gepackte Strähnen, die sich in scharfen Winkeln wie der Buchstabe Z biegen.
Typ 4C:
4C-Texturen sind ähnlich wie 4B-Texturen, aber die eng gewundenen Strähnen sind fragiler und haben ein sehr enges Zickzack-Muster, das manchmal mit bloßem Auge kaum erkennbar ist.
Wie oft solltest Du Deine Locken waschen? Das hängt stark von Deinem Lockentyp ab. Unsere Profis empfehlen zwei bis vier Haarwäschen für Typ 2 Locken, wobei Typ 4 Locken mit einer wöchentlichen Co-Washing-Routine gepflegt und einmal im Monat tiefengereinigt werden sollten.
Typ 3 Locken liegen irgendwo dazwischen und sollten alle paar Tage bis zu einer Woche shampooniert werden oder einer Co-Washen-Behandlung unterzogen werden. Eine gute Faustregel ist: Wenn sich Deine Locken trocken anfühlen, versuche, seltener zu waschen. Verwende ein feuchtigkeitsspendendes Lockenshampoo oder einen Reinigungsconditioner und runde Deine Pflege immer mit einem Lockenconditioner ab.
Die schonendste Methode ist das Lufttrocknen. Bei Föhneinsatz kann selbst ein Diffusor das Lockenmuster bei falscher Anwendung beeinträchtigen. Eine bewährte Technik ist das sogenannte „Hair Plopping", eine hitzefreie Technik, die die Trockenzeit verkürzt und Frizz reduziert. Es ist ein unverzichtbarer Schritt in Deiner Lockenpflege-Routine, egal welchen Lockentyp Du hast. So funktioniert's:
Lege ein T-Shirt flach vor Dir aus, mit den Ärmeln zu Dir gerichtet. Beuge den Kopf nach vorne, sodass Deine nassen Locken mittig auf dem T-Shirt liegen. Schlage den hinteren Teil des Shirts über Deinen Nacken und binde die Ärmel locker über dem Hinterkopf zusammen. Lass Dein Haar etwa 10 bis 20 Minuten in diesem Turban ruhen – je nach Haarstruktur – bis das überschüssige Wasser aufgesogen ist. Danach kannst Du Deine Locken vorsichtig lösen und wie gewohnt stylen.